– h o t )-( s p o t –
©opyright Iris Hoth
 

in der Föderation

In ihrem Roman "Geiseln für den Frieden" [bon02] gibt Margret Wonder Bonano als Datum für den ersten Föderationskongress – und zwar unter Beteiligung der Vulkanier – das Jahr 2024 an. Dies stellt selbstverständlich sämtliche anderen Datierungen einschließlich der des offiziellen Erstkontaktes in Frage.
Aber ohnehin zeichnet sich das Star Trek-Universum – zumindest in seiner frühen Phase – durch eine verwirrende Diskontinuität aus. Geben wir uns also damit zufrieden, Jahreszahlen eher als vage Schätzungen aufzufassen... Die wir sowieso zu korrigieren haben werden, je mehr sich unsere reale der hypothetischen Gegenwart nähert. Denn wer von uns wird schon glauben, dass die Menschen innerhalb der nächsten Jahrzehnte (sic: Erstkontakt zu den Bewohnern von Alpha Centauri im Jahr 2048 [dua02]) mit Raumschiffen zu fernen Planeten fliegen werden? Oder gar, dass wir in Bälde gemeinsam mit einer Reihe von Aliens eine Föderation gründen werden?

Unabhängig von allen Jahreszahlen gibt das Datenmaterial jedoch Folgendes her:

  • Die Föderation wurde – zunächst von wenigen Mitgliedsplaneten – mit den Menschen als Gründungsmitgliedern, möglicherweise sogar Initiatoren – aus der Taufe gehoben.
  • Vulkan gehörte allem Anschein nach nicht zu den Gründungsmitgliedern, sondern schloss sich der Föderation erst einige Jahre später an.

In den 156 Jahren nach dem offiziell dokumentierten Erstkontakt zwischen Vulkan und Erde im Jahr 2065 konsolidierten sich die Beziehungen zwischen den beiden Planeten [dua02]. Schon recht bald nach dieser Begegnung – das genaue Datum ist nicht dokumentiert – wurde die Vereinte Föderation der Planeten gegründet mit ihrer seither ständig wachsenden Mitgliederzahl, in der die Menschen als treibende Kraft, die Vulkanier eher als Stimme der Vernunft gelten. Bösartige Zungen bezeichnen die Vulkanier manchmal als die Lakaien der Föderation. Davon kann sicher nicht die Rede sein, jedoch blieb das Verhältnis Vulkans zur Föderation und umgekehrt nicht immer problemlos.

 
Bereits zu Beginn der Föderationsgeschichte gab es auf Vulkan begründete Bedenken gegen einen Anschluss Vulkans an die Föderation.
namentlich der Vulkanier V'Kreeth – Raumschiffkommandant eines gleichnamigen vulkanischen Schiffes, das sich legendären Ruf erwarb – versuchte einen Anschluss Vulkans an die Föderation zu verhindern. Der Beitrittsvertrag, der trotzdem zustande kam, enthält denn auch einige Paragraphen, die deutlich die Handschrift V'Kreeths tragen. So darf kein Vulkanier gezwungen werden, gemeinsam mit Angehörigen anderer Spezies oder gar unter deren Kommando an Bord eines Raumschiffes zu dienen.

Die erste Intrepid – es trugen später viele andere vulkanische Schiffe diesen namen – ist bekannt aus der Episode "Das Loch im Weltraum" [tos48], in der Spock telepathisch die Vernichtung der Intrepid und den Tod ihrer gesamten Besatzung wahrnahm.

Aus diesem Grund gibt es in der Föderation Raumschiffe mit rein vulkanischer Besatzung, deren bekanntestes die erste Intrepid wurde.
Außerdem haben die Vulkanier es sich vorbehalten, innerhalb von Starfleet ein eigenes vulkanisches Reglement zu befolgen. [mar+cul01]
(Der Vertrag verbietet es einem Vulkanier allerdings nicht, sich freiwillig einer Crew von Außenweltlern anzuschließen. Spock war der erste Vulkanier, der eine solche Wahl traf... Woraufhin sein Vater achtzehn Jahre lang nicht mehr mit ihm sprach.)

Die vulkanischen Vorbehalte haben zwei Gründe. Einen bringt ein Ausspruch des Vulkaniers Savaj auf den Punkt:

"Befehlsgewalt wird nicht per Komitee ausgeübt, noch kann sie effektiv durch einen geringeren Intellekt über einen höherstehenden ausgeübt werden."

(Savaj in "Das Prometheus-Projekt" von Sondra Marshak und Myrna Culbreath [mar+cul01])

Der andere Grund besteht darin, dass die Vulkanier bereit waren, alle möglichen Dienste innerhalb der Föderation und Starfleet zu übernehmen, ausgenommen den Dienst an der Waffe. Ergebnis dieser Einschränkung war die sogenannte "vulkanische Expedition" [bon01].

 
Die "vulkanische Expedition" markierte ein Krise in der frühen Föderationsepoche. Nach Ansicht der Föderationsmitglieder, insbesondere der Andorianer, war die Beteiligung der Vulkanier in Starfleet nicht hinreichend. Warum – so fragten sie – sollten sie ihre Söhne und Töchter der Gefahr des Kampfes aussetzen (ungeachtet dessen, dass sie sich dies auf keinen Fall hätten nehmen lassen), während die Vulkanier ausschließlich "sichere" Dienste versahen?
Man entschloss sich zu einer kleinen Demonstration und sandte eine Formation von vier Raumschiffen nach Vulkan, um der Forderung nach einer größeren Beteiligung Vulkans an Starfleet-Diensten Nachdruck zu verleihen. Die Vulkanier bauten daraufhin die Intrepid mit ihrer rein vulkanischen Besatzung, die allerdings – obwohl waffentechnisch ausgerüstet – lediglich Forschungsaufgaben wahrnahm. [bon01]

 
Eine weitere Krise beschwor die Sezessionsbewegung auf Vulkan herauf. Nach Diane Duane, "Spocks Welt" [dua02] fand die Sezessionsbewegung im irdischen Jahr 2221 ihren Höhepunkt. Die Ereignisse sind auf jeden Fall einige Jahre nach der berühmten Fünf-Jahres-Mission der Enterprise (Inhalt der Original-Serie) anzusiedeln.

Erstmals fanden sich nun die vielen kleinen und größeren Gruppen auf Vulkan, die gegen eine fortgesetzte Mitgliedschaft Vulkans in der Föderation waren, zusammen und koordinierten ihre Bestrebungen. Die gegen die Mitgliedschaft vorgebrachten Einwände waren immer noch die gleichen, wie sie bereits vor dem Anschluss Vulkans an die Föderation vorgebracht worden waren, wiesen jedoch "rassistischere" Tendenzen auf, die sich vor allem gegen die als "unethisch" klassifizierten Menschen richteten. Darüber hinaus wurden Ängste geschürt, dass der Waffendienst von Vulkaniern zu einem Rückfall in die alte, präreformatorische Barbarei führen könnte.

T'Pau, zu diesem Zeitpunkt als große Mutter eine der einflussreichsten Personen auf Vulkan, machte ihren ganzen Einfluss geltend, um – entgegen der üblichen Vorgehensweise, derzufolge ein entsprechender Beschluss der Annulierungskammer schon gereicht hätte, um die vulkanischen Föderationsstatuten außer Kraft zu setzen – in dieser Angelegenheit einen Volksentscheid herbeizuführen.


T'Pring mit ihrem Geliebten Stonn in
"Weltraumfieber"´ [tos34]

Noch bevor die dem Referendum vorausgehende öffentliche Debatte beendet wurde, stellte sich heraus, dass die Sezessionsbewegung insbesondere von einer Person gesteuert wurde: nämlich von Spocks ehemaliger Verlobter T'Pris. T'Pris hatte durch Mitgliedschaften in verschiedenen sezessionistischen Vereinigungen mehr und mehr politische und wirtschaftliche Macht gebündelt, so dass sie schließlich in der Lage war, sich durch Zusagen hinsichtlich der Verteilung von Föderationseigentum auf Vulkan nach einem Austritt, zusätzliche Unterstützung zu sichern. Ihre Beweggründe waren vorwiegend persönlicher Natur und richteten sich gegen Spock. Nachdem jedoch ihr Komplott aufgeflogen war, hatte die Sezessionsbewegung keine Chance mehr, sich durchzusetzen. [dua02]

 
Dies war nicht der einzige Fall, in dem Spock – wenn auch mittelbar – Einfluss auf die gegenseitigen Einstellungen der Vulkanier und der Föderation zueinander nahm. Für viele Vulkanier war sein bis dahin beispielloser Werdegang nichts weiter als ein zusätzlicher Beweis für seine minderwertige halbblütige Abstammung. Andere hingegen sahen in Spock ein Vorbild und ein Beispiel dafür, welche Rolle Vulkanier innerhalb der Föderation spielen können. Gemeinsam mit Spocks Ansehen wuchs auf Vulkan auch das der Menschen.


lädt das Navigationsfenster, falls nicht geöffnet Spezies
Spezies – Physiologie und mentale Fähigkeiten