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Julias Biotop


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Seltsam sind die elektronischen Wege. Und was einem da alles begegnet... kaum zu glauben. Dabei muss man nur die Äuglein offen halten - zur Not auch noch mal zupetzen, um wirklich sicher zu gehen... Ja, da ist mir doch wieder mal so ne rare Kostbarkeit ins Mailkästchen gepurzelt, die geradezu danach schreit, ein größeres Publikum zu finden... und zu beglücken :-).

Dabei fing alles so harmlos an. Behauptete ich doch in einem Gedicht, die Libelle trinke aus Blütenkelchen. Da hatte ich meine Rechnung aber ohne die naturkundigen Usenetfreunde gemacht. Aber wie sich zuletzt herausstellte: deren Einwand war unhaltbar. Hatte ich doch nimmer behauptet, die Libelle rüssele nach Honig. Nein, nur dass sie säuft. Und wer säuft schließlich nicht?

Die Julia hat die Sache dann zurecht gerückt, und seither kann ich wieder beruhigt schlafen. Dass die Julia nicht nur über Libellen Bescheid weiß, sondern noch über so allerhand anderes Getiers (von dem der normal Sterbliche in der Regel nicht mal weiß, dass sowas existiert), hat sie mir dann in ihren philosophisch biotopischen Betrachtungen bewiesen.

Apropos biotopisches Philosoft... Stellt euch doch mal so ein winziges Tierchen vor, eine Mücke zum Beispiel. Und die landet und krabbelt dann auf meinem Fuß. Ich wette ja, dass die Mücke diesen Fuß für einen eigenen Planeten hält, den sie gerade erkundet. Und der Mensch ist nichts weiter als eine Schwarte, an der sie sich nun laben kann... wobei sie ihren Rüssel einsetzt wie der Mensch einen Ölbohrer. Wie dem auch sei. Parallele Universen existieren jetzt und hier, das muss mir niemand mehr beweisen. Jedes Tierchen, mit dem ich nicht erkennend die Blicke kreuzen kann, lebt ganz gewiss in einem eigenen Universum, das mit meinem so viel Ähnlichkeit hat wie der Merkur mit einem abgebrochenen Zehennagel. Und vielleicht begegnen alle Universen sich ohnedies nur für diese kurzen, seltenen Momente, in denen Blicke sich erkennend kreuzen. Und kaum schau ich weg, ist auch das Andere schon wieder für sich und unterwegs...

Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 1999, das letzte des ausgehenden Jahrtausends. Und nur eine kleine Crew unerschrockener Weltenforscher ist noch unterwegs, den Schätzen der Universen auf der Spur.

Iris Hoth

Julia Hauser:

Ich habe früher die Biologiebücher gehasst, weil sie diese wirklich sehr unterhaltsame Natur immer so trocken und nüchtern verkauften. Aber die habe ich ja denn glücklicherweise selbst noch entdeckt, als ich auf meinen Streifzügen durch den Wald feststellte, dass man das alles von einer sehr heiteren Seite sehen kann.

Es ist wirklich sehr lustig, wenn man Familie Mistkäfer mit ihrer Babykugel beobachtet. Solltet ihr mal sehen, was Mama und Papa für ein Theater machen, wenn das Teil mal aus Versehen irgendwo runterkullert. Dann sind sie so aufgebracht, dass sie sogar Geräusche von sich geben. Dann motzen sie sich wahrscheinlich an, weil's wieder keiner gewesen sein will.
"Ey, alte! Kannste denn nicht besser aufpassen?! Jetzt darf ich die schwere Kugel wieder den Hügel raufrollen, und Junior hat sich bei der Talrollerei in seinem Ei bekotzt!" :-)

Kontakt mailto:hauser.j@debitel.net zu Julia Hauser

 

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