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©opyright Iris Hoth
 

Planet und Geschichte

Zusammen mit T'Khut bildet Vulkan ein Doppelplanetensystem, das um die gemeinsame Sonne Eridani kreist. Aus dem All betrachtet präsentieren sich die beiden Planeten des rund 60 Millionen Jahre vor dem irdischen entstandenen Sonnensystems als zwei rote Kugeln. Hitze ist die Begleiterin Vulkans und seiner ausgedehnten Wüstenlandschaften aus rotem Sand, über denen der nahe, kleinere Geschwisterplanet T'Khut je nach Stand bis zu rund einem Drittel des sichtbaren Himmels einnimmt. Die Vulkanier haben den kleinen Planeten die "Hüterin" – so die wörtliche Übersetzung von T'Khut – genannt. Sie ist "das Auge, das über den Planeten wacht, sich öffnet und schließt, aber immer sieht." [dua02]. Für die ihren kleinen, silbrigen Mond gewöhnten Erdbewohner ist T'Khut ein atemberaubender und zugleich beunruhigender Anblick, erweckt T'Khut doch den Eindruck, als könne sie im nächsten Moment auf den Planeten stürzen.

In ihrem Roman "Sarek" [cri03] berichtet die Autorin Crispin von einem Nachbarplaneten T'Rukh, über den sie Ähnliches aussagt wie Duane über T'Khut. T'Rukh – übersetzt bedeutet dies "der Wächter", bewegt sich in einem Abstand von 149.895,36 Standardkilometern um Vulkan und wird begleitet von einem eigenen kleinen Mond, T'Rukhemai ("das Auge des Wächters"). T'Rukh, eine "aufgequollene gelbe Kugel", sei nur von einer Seite Vulkans aus zu sehen, bedecke dort bis zu 30 Winkelgrade des Himmels und gebe 40 mal mehr Licht als der irdische Mond. Einiges spricht dafür, dass T'Rukh und T'Khut identisch seien (und einiges natürlich auch dagegen). Möglicherweise ist T'Rukh auch identisch mit dem Nachbarplaneten Vulkans Charis, der in verschiedenen Romanen erwähnt, aber nicht näher beschrieben wird.

Die Oberfläche Vulkans besteht zu rund 96 % aus Landflächen – größtenteils Wüsten und zerklüftete Gebirge. Von den ohnehin raren Gewässern erreichen nur wenige die Größe unseres Mittelmeeres. Vulkan ist trocken und heiß. Die Sonne löst die meisten Wolken auf und verdampft den Regen meistens, noch ehe er den Planeten erreicht [dua02].
Die Angaben zum Klima Vulkans sind ein wenig widersprüchlich und beziehen sich wahrscheinlich auf verschiedene Regionen Vulkans. Im Vergleich zur Erde verfügt die Atmosphäre Vulkans über einen niedrigeren Sauerstoffgehalt. Die Schwerkraft liegt um einiges über der Erdnorm [mci04 u.a.]. Die durchschnittliche Tagestemperatur bewegt sich um 40 °C, dürfte jedoch in vielen Wüstengebieten weitaus höhere Werte erreichen, zumindest in Vulkans Schmiede, der ausgedehntesten Wüste Vulkans, und der von dieser durch die Llangon-Berge getrennten Wüste Gol, an deren Rand das Domizil der Kolinahru liegt.
Während dort ein typisches Wüstenklima mit rapidem Temperaturgefälle – nach dem plötzlichen Sonnenuntergang sinkt die Temperatur innerhalb weniger Minuten um 30 bis 40 °C [dil04] – herrscht, kommt es in gemäßigteren Zonen zu jahreszeitlichen Wechseln, Dürre und Regenzeit [lor01]. Jedoch wird die Regenzeit nicht von aufblühender üppiger Vegetation begleitet, und die Dürre ist annähernd total. Nur einige fleischfressende Pflanzen können in dieser trockenen Hitze überleben, welche die Tiere Vulkans in die Nähe der Städte treibt. Jene Tiere, die zu geschwächt sind, um noch einen Schutz vor der Hitze zu finden, landen entweder z.B. im Verdauungstrakt einer D'mallu-Pflanze, oder ihre Kadaver verbrennen unter der heißen Sonne [lor01].

Eine sehr schöne und detaillierte Beschreibung der Entstehung und Geschichte Vulkans liefert das Buch "Spocks Welt" von Diane Duane [dua02], dessen Lektüre ich nur wärmstens empfehlen kann. Tiefe Einblicke in Kultur und Denkweise der Vulkanier bietet außerdem der Roman "Geiseln für den Frieden" von Margaret Wander Bonano [bon02]. Sehr viele Angaben in den "Vulkan-Kapiteln" habe ich diesen geballten Lektionen in vulkanischer Geschichte und Kultur entnommen.

Im Vergleich zu Vulkan ist die Erde ein Paradies an Vielfalt und Üppigkeit. Die Vielfalt des vulkanischen Lebens beschränkt sich auf einige Hundert Spezies [dua+mor01]. Die (im Vergleich zur Fauna artenreichere) Flora Vulkans ist karg und besteht hauptsächlich aus Sukkulenten und kakteenähnlichen Pflanzen. Und auch in der Tierwelt haben sich nur die widerstandsfähigsten Arten evolutionär durchsetzen können. Aus der Frühzeit Vulkans haben sich die A'kweth erhalten, eine riesengroße, im Wüstensand lebende Siliziumspezies. Das bekannteste Raubtier Vulkans ist – neben dem domestizierten Sehlat, einem bärenähnlichen "Schmusetier" mit über zehn Zentimeter langen Reißzähnen [fon01, lor01 u.a.] – der Le-matya, eine riesige reptilische Wüstenkatze mit giftigen Klauen und Zähnen [fon01, mar+cul01, dil03 u.a.].
Neben den starken und genügsamen Raubtieren, zu denen auch der Raubvogel Vakhen [dua02] gehört, überrascht Vulkan aber auch mit einer überaus zarten Spezies, dem vulkanischen Windsegler (möglicherweise identisch mit dem vulkanischen Silbervogel). "[...] Zu empfindlich, um irgendeine Art von Berühung außer der der Luft zu ertragen, lebt der Windsegler ständig in der Luft, jagt, zeugt, gebärt und stirbt, ohne jemals den Boden zu berühren. Selbst nach dem Tod fliegt er weiter, bis die Winde seinen Körper in Moleküle, in Elemente auflösen. Selbst Vulkanier haben selten einen Windsegler gesehen. Er ist fast durchsichtig, die Haut mit feinem durchsichtigen Fell bedeckt. Nicht einmal die Vulkanier verstehen, wie dieser zarte Vogel Wind und Sandstürme überstehen kann." (modifiziert aus Star Trek IV "Zurück in die Gegenwart" von V. N. McIntyre [mci04])

Wenn auch Flora und Fauna dem heißen Klima Vulkans entsprechend sehr karg sind, so verfügt der Planet über eins im Überfluss, nämlich Sonnenenergie. Sie wird z.B. dazu genutzt, das auf Vulkan vielfach in artesischen Brunnen vorkommende Wasser in und durch die Städte zu pumpen [lor01]. Dies ermöglichte die vor allem in Stadtrandlage zu findenden Parkanlagen Vulkans, für die allerdings die meisten Pflanzen entweder extra gezüchtet oder importiert wurden. Die Städte selbst präsentieren sich mit einer harmonischen, meist ein- oder zweistöckigen Architektur, mit breiten Straßen, auf deren Mittelstreifen Gras, Bäume und Blumen gepflegt werden [fon01].

Heute gilt Vulkan in erster Linie als Wüstenplanet, dessen Klima und hohe Schwerkraft von den meisten Besuchern als eher unangenehm empfunden werden. Vulkan war jedoch nicht immer der Wüstenplanet, als den wir ihn heute kennen...


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